Viele Kultureinrichtungen in Deutschland arbeiten inzwischen verstärkt mit internationalen Partnern zusammen. Dabei wächst der Anspruch, diese Partnerschaften fairer und nachhaltiger zu gestalten. Neben der gemeinsamen künstlerischen Arbeit wird es immer wichtiger, in einen Dialog über unterschiedliche Erwartungen, Interessen und Entscheidungsprozesse zu gehen. Wie treffen etwa deutsche und internationale Theatermacherinnen gemeinsam eine Auswahl von Stücken, wenn viele Stoffe bisher nie für eine Bühne adaptiert wurden? Wie können Ausstellungsarchitekten voneinander lernen, wenn bestimmte Standards ihrer Arbeit voneinander abweichen? Wie wird das Budget verwaltet, wer hält die Rechte an gemeinsamen Werken? Wie nähert man sich an, wenn Nachhaltigkeit unterschiedlich verstanden wird? Und wie kann eine Kultur der Offenheit und des Verständnisses gelebt werden?
Das Programm WAYS möchte Kulturinstitutionen und Freie Gruppen in Deutschland darin unterstützen, langfristige künstlerische Partnerschaften mit außereuropäischen Partnern, insbesondere aus Afrika, Lateinamerika und der Karibik, Naher und Mittlerer Osten, Ozeanien, Zentral-, Süd- und Südostasien zu knüpfen und gemeinsam künstlerische Vorhaben umzusetzen. Zentral für die Zusammenarbeit der internationalen Partner sind Fairness und Nachhaltigkeit. Diese inhaltlich auszugestalten ist neben der gleichberechtigten Konzeption der künstlerischen Projekte elementarer Bestandteil der Partnerschaften. Ziel ist zudem die weitere Öffnung deutscher Kulturszenen für außereuropäische künstlerische Perspektiven auf globale Gegenwartsfragen.
WAYS umfasst drei Fonds in zwei Antragsphasen. Das Programm startet mit dem Fonds Anbahnung, der zunächst inhaltliche Recherchen und Erkundungen fördert. Kultureinrichtungen, die im Fonds Anbahnung gefördert wurden, können sich für die aufbauenden Fonds Fellows-at-Large (für zweijährige Arbeitsaufenthalte) oder Fonds Tandem (für vierjährige künstlerische Projekte) bewerben.
Bewerbungsschluss: 1. Oktober 2025