Kunstparcours „Glühende Horizonte“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Im Jahr 2025 sind die Jubiläen „500 Jahre Deutscher Bauernkrieg“ und „500. Todestag des Reformators und Revolutionärs Thomas Müntzer“. Beiden wird in vielfältigen Veranstaltungen unter dem Titel „Gerechtigkeyt“ in Sachsen-Anhalt gedacht. Einer der zentralen Orte dabei ist Allstedt, wo Thomas Müntzer im März 1524 auf der Burg seine berühmte Fürstenpredigt hielt, in der er sich mit seinen revolutionären Ideen an die Obrigkeit wandte.
Der Reformator war von März 1523 an – nach Stationen in Halle, Halberstadt, Braunschweig und Wittenberg – für anderthalb Jahre Pfarrer in Allstedt und setzte dort Impulse, deren nachhaltige Wirkung weit über die Ackerbürgerstadt hinausreichte. Allstedt war Zentrum einer radikalen Reformationsbewegung, Experimentierfeld, Labor und Mikrokosmos von Müntzers Ideen. In der Fürstenpredigt räumte er dem Untertan, dem gemeinen Mann, erstmals ein Widerstandsrecht ein. Sie markiert daher einen Umbruch in der Geistesgeschichte. Vom unmündigen Untertanen zum selbst bestimmten Menschen. So ist die Predigt ein Markstein für die Entwicklung demokratischer Grundrechte.
In diesem geschichtsträchtigen Ort organisiert die Kunststiftung Sachsen-Anhalt im Jubiläumsjahr einen Kunstparcours mit Skulpturen, Installationen und Kunstvermittlungsaktionen (Mai bis Oktober 2025).
Beteiligte Künstler*innen: Rebecca Belmore, Lucie Göpfert, Hermann Grüneberg, Michael Krenz, Rebekka Rauschhardt, Lisa Reichmann, Matthias Ritzmann, Julia Schleicher, Daniela Schönemann, Luzia Werner, Paula Wolber, Frank Bernhardt und die Pyromantiker, Brigitte Häntsch und Peter Arnke von AHM Architekten.