15 neue Verzeichnisse in der Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt veröffentlicht

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie auf die Veröffentlichung von 15 neuen Werk- und Nachlassverzeichnissen bildender Künstler*innen auf unserer online-Plattform "Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt" aufmerksam machen.
Hier sind Sie herzlich eingeladen zu stöbern, zu forschen und zu überlegen, ob auch Sie Künstler*innen kennen, die in diese Datenbank hineingehören!
Ermöglicht wurde die Einspeisung der vielen Hundert Werke durch das Landesförderprogramm "Digital Heritage" und die professionelle Arbeit zahlreicher Kunstwissenschaftler*innen, Fotograf*innen, Informatiker*innen, Künstler*innen, Erb*innen und Nachlassverwalter*innen sowie unseren Partner*innen in den Museen und Sammlungen in und außerhalb von Sachsen-Anhalt. Herzlichen Dank an alle!
Wir stellen Ihnen nun in einzelnen Beiträgen die 15 Künstler*innen vor.
Zur Werk-Datenbank geht es hier: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/
Harald Döring (1941-1997)
Neu in der Werk-Datenbank (2/15): Harald Döring (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?
pn=person&id=27)
Der früh verstorbene Maler und Grafiker Harald Döring gilt als die Wiederentdeckung des Jahres 2020. Eine große Retrospektive, die von seinen Freunden und Kollegen Lutz Grumbach und Rolf Müller diesen Sommer in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt präsentiert wurde, überraschte das Publikum unter anderem mit eindringlichen Porträts von befreundeten Familien und Persönlichkeiten, die ihm den Spitznamen des deutschen Francis Bacon bescherten. In seine Stillleben und Landschaften, die eine große Ruhe und Harmonie ausstrahlen, kann man sich lange versenken. Neben dem umfangreichen, großzügig bebilderten Katalog zur Ausstellung bietet nun auch die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt einen umfassen Einblick in Dörings Werk.
Harald Döring wurde 1941 in Pommern als Sohn eines Landwirts geboren und siedelte mit seiner Familie 1946 in den Kreis Staßfurt um. Nach einer Lehre als Saatzüchter und dem Besuch der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Rostock begann seine künstlerischer Karriere. Zunächst nahm er in Rostock an einem Zeichenzirkel teil, dann studierte er am Institut für Kunsterziehung der Universität Greifswald sowie anschließend an der Burg Giebichenstein bei Lothar Zitzmann und Willi Sitte. Anfang der 1970er Jahre war er Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR in Berlin bei Walter Womacka. In Langenstein bei Halberstadt sowie in Halle-Neustadt arbeitete er als freischaffender Künstler und leitete ab Mitte der 1970er Jahre einen Zeichenzirkel der VEB Leuna-Werke "Walter Ulbricht".
Die Kunsthistorikerin Dr. Ruth Heftrig aus Halle (Saale) hat für die Datenbank zwei Bestände Harald Dörings dokumentiert. Der Bestand der Gemälde umfasst 96 Objekte, der Bestand Grafik 12 Werke. Die meisten befinden sich in Privatbesitz, doch zeigt die Dokumentation, in wie vielen öffentlichen Sammlungen sich Döring vertreten ist – etwa im Staatlichen Museum Schwerin, im Kunstarchiv Beeskow, in der Kunsthalle Rostock, im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst Frankfurt (Oder), im Kunstmuseum Moritzburg Halle oder der Dokumentationsstelle zur Erfassung von Kulturvermögen des Landes Sachsen-Anhalt.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4329
Harald Döring: Krebs, 1978, Öl auf Hartfaser, 26x41cm
Signatur: unten Mitte: "Döring"
Aktueller Standort: Claudine Grumbach, Halle (Saale)
Eigentümer: Claudine Grumbach, Halle (Saale)
Bemerkungen zur Provenienz: 1986 im Besitz von Friederike und Lutz Grumbach, Halle siehe Kat. Moritzburg/Museum Schwerin 1986/87
Kernbestand: ja, Eigener Bestand: nein
Foto: Christoph Sandig, 2020
Katharina Heise (1891-1964)
Neu in der Werk-Datenbank (3/15): Katharina Heise (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?
pn=person&id=31)
Katharina Heise (1891-1964) ist die älteste der neu aufgenommenen Künstler*innen in der Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt. Die Expressionistin, die seit den 1910er Jahren in Berlin lebte und arbeitete, kehrte nach der Zerstörung ihres Ateliers durch einen Bombentreffer 1942 in ihr Elternhaus in Schönebeck-Salzelmen zurück. Hier hatte sie als Tochter eines wohlhabenden Bauern eine höhere Schulbildung genossen und in Magdeburg die Kunstgewerbeschule besucht. Es folgte ein Studium in Dresden, wo sie den jungen Conrad Felixmüller kennen lernte und Kontakt zur Künstlergruppe „Die Brücke“ hatte. Gemeinsam mit ihrer Schwester Annemarie unternahm sie 1913/14 eine Studienreise nach Paris und die beiden strandeten schließlich während des Ersten Weltkrieges in Berlin. In der Zeitschrift „Die Aktion“ veröffentlichte Katharina Heise erstmals Holzschnitte. Angeregt durch ihre Ateliernachbarin Käthe Kollwitz widmete sie sich verstärkt der Bildhauerei und feierte in diesem Metier große Erfolge – allerdings unter ihrem männlichen Pseudonym Karl Luis Heinrich-Salze. Zurück in Schönebeck schuf sie vor allem Kleinplastiken zu christlichen Themen, konnte aber an ihre früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen.
Da Heise ihren Nachlass vor ihrem Tod nicht testamentarisch geklärt hatte und keine dirkten Erben bekannt waren, wurde ein Teil der vorhandenen Kunstwerke im Elternhaus von Privatpersonen übernommen und gelangte später in private und öffentliche Sammlungen. Ein großer Bestand befindet sich heute im Salzlandmuseum Schönebeck, weitere Konvolute im Angermuseum Erfurt, im Kulturhistorischen Museum Magdeburg im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg und im Kunstmuseum Moritzburg Halle.
Die Kunsthistorikerin Dr. Doreen Pöschl aus Halle (Saale) pflegte rund 50 Hauptwerke der Künstlerin in die Werk-Datenbank ein, verzeichnet in den Beständen „Gemälde“ (15 Objekte), „Grafik“ (17 Objekte) und „Plastik“ (19 Objekte). Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Arbeiten von vor 1945, da Heise hier den Großteil ihres noch vorhandenen Œuvres geschaffen hatte. Mit ihrer Rückkehr nach Schönebeck 1942/43 nahm ihre künstlerische Schaffenskraft rapide ab, daher sind nur wenige Werke aus der DDR-Zeit vorhanden. Das Salzlandmuseum in Schönebeck hatte sich im Rahmen der Ausschreibung zum Projekt Pilotverzeichnisse mit seinem Nachlass zu Katharina Heise beworben. Gemeinsam mit dem Mitarbeiter des Salzlandmuseums, Frank Löbig, traf die Bearbeiterin eine Auswahl von 33 Werken aus dem Bestand des Museums, die in die Datenbank aufgenommen wurden. Zusätzlich wurden Bestände des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, des Kulturhistorischen Museums Magdeburg, des Kunstmuseums Moritzburg in Halle (Saale) und des Angermuseums Erfurt sowie aus dem öffentlichen Raum in Schönebeck und aus Privatbesitz verzeichnet.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3598
Katharina Heise: Frauenbildnis mit Maske, um 1918, Öl auf Leinwand, 94,5 x 45,2 cm
Signatur: Am rechten unteren Rand sind die verbundenen Initialen "KH" zu erkennen. Es könnte sich aber auch um ein eng verbundenes "KLH" handeln, welches auf das Pseudonym der Künstlerin verweist.
Aktueller Standort: Erfurt, Angermuseum; Aktuelle
Inventarnummer: VII 694, Aktuelle Präsentation: Depot
Zugangsart: Nachlass
Foto: Angermuseum, Andreas Kämper, 2020

Bernd Göbel (*1942)
Neu in der Werk-Datenbank (5/15): Bernd Göbel (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?
pn=person&id=17)
Der Bildhauer und Medailleur Bernd Göbel gehört zu den bekanntesten halleschen Künstlern unserer Zeit. Hallenser*innen begegnen seiner Kunst schon im Kleinkindalter, wenn sie sich am Hallmarkt im Sommer am Brunnen erfrischen, der im Volksmund den Namen „Göbel-Brunnen“ trägt. Neben seinen figürlichen Bronzeplastiken schuf er unzählige Medaillen und hat die Medaillenkunst an der Burg Giebichenstein vielen seiner Schüler*innen vermittelt. 2017 veröffentlichte er seine Autobiografie unter dem Titel „Verschiedenes Hell. Ein Bildhauer in Deutschland“. Die Liste seiner Auszeichnungen ist überwältigend: Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste Berlin (1973), Gustav-Weidanz-Preis, Halle (1975), Kunstpreis der DDR (1984), Kunstpreis des FDGB (1988), Ernst-Rietschel-Preis, Pulsnitz (1998), Sandford-Saltus-Preis der American Numismatic Society (ANS) in New York (2000), Grand Prix von FIDEM (Internationale Medaillengesellschaft) in Paris (2002), Hallescher Kunstpreis (2012), Hilde-Broër-Preis für Medaillenkunst (2013), Kunstpreis der Stadt Wernigerode (2017).
Bernd Göbel wurde 1942 im sächsischen Freiberg geboren, wo er Anfang der 1960er Jahre eine Lehre zum Holzbildhauer absolvierte. Anschließend studierte er Bildhauerei an der Burg Giebichenstein und war während des Studiums in der hochschuleigenen Gießerei tätig. Um 1970 erhielt er erste Aufträge für Plastiken im öffentlichen Raum und fasste gleichzeitig als Dozent an der Burg Giebichenstein Fuß, die ihn 1982 zum Professor für Plastik berief. Er ist Gründungsmitglied des Nationalkomitees der DDR in der FIDEM (Fédérdation Internationale de la Médaille d ́Art/International Art Medal Federation) sowie der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst. Er lebt und arbeitet seit seiner Emeritierung 2008 freischaffend in Halle.
Die Kunsthistorikerin Dr. Doreen Pöschl aus Halle (Saale), die übrigens auch ihre Doktorarbeit über Bernd Göbel schrieb, konnte als Bearbeiterin der Bestände Göbels gewonnen werden. Aus seinem umfangreichen Gesamtwerk wählte sie gemeinsam mit dem Künstler und dessen Ehefrau Eva Göbel in den Gattungen Plastik (32 Werke), Medaille (13 Werke) und Grafik (5 Werke) die wichtigsten Objekte aus und wurde damit der gestellten Aufgabe gerecht, einen „Kernbestand“ an Werken herauszukristallisieren.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3841
Bernd Göbel: Wartet nicht auf bessre Zeiten, 1990 Bronze, Farbe, Vergoldung, Durchmesser: 10,0 cm
Signatur: Ein "G" für Göbel auf der Medaillenrückseite am Fuß es Baumes
Objektbeschreibung: Inschrift auf der Medaillenrückseite: „Wartet nicht auf bessre Zeiten wartet nicht mit eurem Mut / gleich dem Tor der Tag für Tag an den Flusses Ufer wartet / bis die Wasser abgeflossen die doch ewig fliessen.“
Aktueller Standort: Bernd Göbel, Lettin;
Aktuelle Präsentation: Atelier
Bemerkungen zur Provenienz: Abgüsse vorhanden in folgenden Sammlungen: Kunstsammlung Dresden, Staatliche Museen zu Berlin, Württembergisches Landesmuseum Stuttgart
Foto: Werner Ziegler, 2013

Carola Helbing-Erben (*1952)
Neu in der Werk-Datenbank (6/15): Carola Helbing-Erben (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=30)
Carola Helbing-Erben hat sich als Künstlerin das Überschreiten von Genregrenzen und die Integration diverser Kunsttechniken auf die Fahnen geschrieben. Dennoch liegt ein Schwerpunkt ihrer Arbeit im textilen Bereich, wobei einerseits Gobelins und Stickereien, andererseits textile Arbeiten auf Papier entstanden. Ihre Acrylmalerei wiederum bildet einen weiteren Arbeitsschwerpunkt. Die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt bereichert Helbing-Erben bislang als Einzige mit Installationen und filmischen Arbeiten. Die Künstlerin gehört zu einer Generation, die sich während des Umbruchs um 1990 mitten in ihrer Karriere befand. Über die Herausforderungen der Wendezeit schrieb sie kürzlich in der Zeitschrift kultur politik des BBK-Bundesverbandes (Carola Helbing-Erben: WENDE-Punkte im Rückblick, in: kultur politik, Ausgabe 3/2020, S. 18-19).
Carola Helbing-Erben (*1952) studierte am Institut für Lehrerbildung Halle mit Wahlfach Kunsterziehung und arbeitete in den 1970er Jahren als Unterstufenlehrerin in Stumsdorf, Kreis Bitterfeld. Es folgte 1977 bis 1982 das Studium an der Burg Giebichenstein in Halle, das sie mit einem Diplom im Fachbereich Bildwand-teppichgestaltung bei Inge Götze abschloss. Seit 1982 arbeitet sie freiberuflich in Halle (Saale), Berlin und Hermsgrün im Vogtland, mit einem Intermezzo in Bremen 2008 bis 2010. 2011 bis 2015 arbeitete sie als Kunstlehrerin an der Jüdischen Traditionsschule Berlin.
Helbing-Erben erhielt folgende Auszeichnungen: 1982,1986 und 1987 den „Gute Form“ Messepreis Leipzig; 1993 und 1996 je ein Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt; Gewinnerin des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs für das Arbeitsgericht Halle, 2000 Gewinnerin des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs für die Clausewitz-Kaserne in Burg, 2001 Arbeitsstipendium der Salzlandsparkasse Bernburg. Werke Helbing-Erbens befinden sich in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Schlossmuseum Bernburg und im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg.
Weitere Informationen: www.carola-helbing-erben.de
Die Verzeichnisse Grafische Mischtechniken (21 Werke), Installationen (9 Werke), Malerei (20 Werke) und Textil (52 Werke) wurden von Isabell Schmock-Wieczorek aus Leipzig erstellt. Helbing-Erben hatte 2019 an der Ausschreibung zur Teilnahme an der Werk-Datenbank erfolgreich teilgenommen und stellte dem Projekt hilfreiches Material zur Verfügung. Neben Werken aus dem Besitz der Künstlerin wurden Bestände aus öffentlichen Sammlungen aufgenommen, so etwa aus dem Archiv der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, in dem die Arbeit der Textilmanufaktur Halle dokumentiert ist, in der Helbing-Erben zeitweise tätig war.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3725
Carola Helbing-Erben: Wege, 1992, Stickerei (Maschinenstickerei, Seidenstoffe gestickt, appliziert),
60 x 40 cm
Objektbeschreibung: in starken Farb- und Formkontrasten ausgeführte Maschinenstickerei; geometrische Rahmenformen beinhalten weniger geordnete Formen Artefakte / Herstellungsprozess: Maschinenstickerei ausgeführt von Regina Rademacher; nochmalige Ausführung des Entwurfs durch Regina Rademacher im Auftrag der Textilmanufaktur HAWEBA (130x95cm) (heute im Archiv der Burg Giebichenstein: Inv.Nr.: 40-WE-V-51)
Aktueller Standort: im Besitz der Künstlerin
Eigener Bestand: ja; Zustand: gut
Foto: René Schäffer, 2020

Robert Propf (1910-1968)
Neu in der Werk-Datenbank (7/15): Robert Propf (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=26)
Der Bildhauer Robert Propf (1910-1968) dürfte den meisten Kunstinteressierten in Mitteldeutschland heute unbekannt sein. Dabei hat er in und um Köthen viele Spuren, insbesondere im öffentlichen Raum und in Kirchen, hinterlassen. Dass seine Nachfahren von der Ausschreibung zur Werk-Datenbank erfahren und sich erfolgreich beworben haben, erlaubt nun erstmals eine umfassende öffentliche Dokumentation einer Auswahl seines Werkes. Bislang existierte lediglich eine wissenschaftliche Studie, die unveröffentlicht blieb. Das Werk Propfs ist nicht unproblematisch, fand es doch während des Nationalsozialismus ebenso große Beachtung wie nach 1945 in der Bundesrepublik und in der Deutschen Demokratischen Republik.
Robert Propf wurde 1910 in Köthen geboren. Ab 1926 begann er seine künstlerische Ausbildung zunächst mit einer praktischen Lehre als Holzbildhauer in Dessau. Ein Jahr später nahm er Kurse im Zeichnen und Modellieren an den Dessauer Technischen Anstalten. Ab 1928 erfolgte eine zwei Semester umfassende Ausbildung an der Holzschnitzfachschule im schlesischen Warmbrunn. Ein Jahr später schrieb Propf sich an der Staatlichen Hochschule für bildende Kunst in Weimar für die Bildhauerklasse ein. Nach wiederum zwei Semestern wechselte er zur Akademie der bildenden Künste nach Wien und setzte dort 1930/1931 seine Studien fort. Es schloss sich eine fünfjährige Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Dresden an (1931–1936). Ab 1936 begann Propf seine freischaffende Tätigkeit in Essen/Ruhr. Nach der Bombardierung der Stadt Essen und der Zerstörung seines Atelierhauses kehrte er mit seiner Familie 1943 nach Köthen zurück. Propf richtete sich im Schlossbereich ein Atelier ein, das über 40 Jahre seine Wirkungsstätte wurde. Werke Propfs befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Historisches Museum Köthen, Naumann-Museum Köthen.
Die Verzeichnisse zu Propf wurden erstellt von Sven Pabstmann, Halle (Saale). Das Œuvre Propfs beinhaltet neben zahlreichen autonomen grafischen Arbeiten vor allem monumentale Denkmalplastik, Bauplastik und -ornamentik, Grabmal- und Brunnenplastik, Porträtplastik, Plaketten und Medaillen, Sgraffiti, Mosaike und Scagliola sowie sakrale Kunst wie Glasbildfenster und Kirchenmöbel. Propf hat in Holz, Messing, Kupfer, Terrakotta und Stein sowie mit Bronze, Eisen und Kunststein gearbeitet. Sein bildhauerisches Gesamtschaffen umfasst etwa 1.300 Werke. Sein Nachlass befindet sich in Familienbesitz und umfasst heute noch etwa 60 Plastiken (Gipsmodelle), 90 Plaketten und ca. 1.800 Zeichnungen. Der Nachlass gelangte nach mehreren Ortswechseln, durch die es zu Beschädigungen an den Skulpturen und auch Verlusten gekommen ist, schließlich nach Dessau-Mosigkau, wo er seit etwa 10 Jahren in einem separaten Raum auf dem Grundstück einer Enkelin des Bildhauers untergebracht ist. Eine wichtige Grundlage für die Bearbeitung des Nachlasses bildete neben alten Ausstellungskatalogen und dem Bildarchiv Propfs, in dem der Bildhauer sämtliche Arbeiten seit den späten 1920er Jahren nahezu lückenlos fotografisch dokumentiert hat, das von der Kunsthistorikerin Claudia Bergner-Jenkner M.A. im Rahmen ihrer Magisterarbeit (2001) erstellte Werkverzeichnis. Auf dieser Basis und durch die Sichtung des Nachlassbestandes wurde für die Einspeisung in die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt eine Auswahl von insgesamt 62 Werken getroffen. Das Hauptaugenmerk ist dem Schwerpunkt von Propfs Schaffen folgend ausschließlich auf die Bildhauerwerke aus den frühen 1940er Jahren bis um das Jahr 1980 gerichtet. Das umfangreiche Zeichnungskonvolut (1.800 Handzeichnungen) blieb hierbei unberücksichtigt, da die Sichtung und Bearbeitung des weitgehend unerschlossenen Bestandes als zu zeitaufwendig eingestuft wurde.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3865
Robert Propf: Chloe (Torso), 1942-1946, Stucco oder Terrakotta, 54 cm hoch
Edition: Einzelstück
Alternative Titel: Fragment von Cloë
Entstehungsort: Köthen (Anhalt)
Aktueller Standort: Dessau-Mosigkau, Nachlassdepot; Aktuelle
Inventarnummer: 11; Zugangsart: Nachlass
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte: Für die Zeche "Hibernia" in Herne in Lebensgröße als Ganzfigur ausgeführt und nach 1950 in Kunststein auch im Garten des Krankenhauses West in Köthen aufgestellt (beide zerstört). Die lebensgroße weibliche Aktplastik „Cloe“ (oder Chloë) taucht gleich in mehreren Kopien auf, von denen eine im Garten des Casinos von Herne steht, während die andere im Park des Köthener Krankenhauses ihren Aufstellungsort findet. Eine Aufnahme aus Propfs Atelier von 1941 beweist die Existenz des Gipsmodells schon für das Jahr 1941 (BAP 080a.9). Die grazile Figur eines jungen Mädchens für den Casinogarten in Herne (BAP 091.1-2) wird 1943 in Steinguss abgegossen, während die Skulptur für Köthen (BAP 091.3) erst 1950, ebenfalls Steinguss, im Krankenhausgarten aufgestellt wird. Der Name „Cloe“ ist der Beiname der Frühlingsgöttin Demeter, die offensichtlich als Schmuckfigur in beide Zusammenhänge hineinpasst. Die Darstellung der Frühlingsgöttin belegt das stetige Interesse des Bildhauers an antiker Mythologie, aber auch den Wunsch der Auftraggeber nach dekorativer, lebensfroher Plastik in den letzten Kriegsjahren (vgl. Berger-Jenkner 2002 (Bd. 1), S. 108).
Kernbestand: ja; Nachlassbestand: ja
Zustand: Restaurierungbedarf
Sachindex: Mythologie
Foto: Joerg Lipskoch, 2020

Rolf Müller (*1941)
Neu in der Werk-Datenbank (9/15): Rolf Müller (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=33)
Der hallesche Künstler Rolf Müller (*1941) ist auf doppelte Weise mit der Werk-Datenbank verbunden. Zum Einen unterstützte er die Erstellung der Verzeichnisse zu Harald Döring, zum Anderen ist er nun auch selbst in der Werk-Datenbank mit seinem Hauptwerk vertreten. Umtriebig ist Müller nicht nur hier vor Ort in Halle (Saale), sondern seine Kunst zeugt in eindringlicher Weise von vielen Reisen in ferne Gegenden unserer Erde. Seine Malerei und Grafik – sowie unterschiedliche Mischformen – lassen den intensiven Austausch mit Menschen, Literatur, Philosophien und Landschaften spüren, beispielsweise in China oder Armenien. Von 1959 bis 1963 studierte Rolf Müller an der Karl-Marx-Universität Leipzig Germanistik und Kunsterziehung.
Parallel dazu besuchte er die Abendakademie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Von 1965 bis 1970 erfolgte ein Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein im Fachbereich Angewandte Kunst/Malerei bei den Professoren Lothar Zitzmann, Willi Sitte und Hannes H. Wagner. Seit seinem Diplom arbeitete er an der Burg Giebichenstein – zuerst im Grundlagenstudium, seit 1987 im Fachgebiet Malerei /Textil, später dann als Professor für Kunsterziehung. Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete Rolf Müller kontinuierlich als Textilgestalter und Zeichner. Erst nach dem Studium fand er zur Druckgrafik. In seinen späteren Arbeiten ist der Einfluss seiner Reisen nach Mittel- und Südostasien, zuletzt in die Kaukasusregion von Armenien und Georgien bemerkbar. Seine Arbeit als Textilkünstler beeinflusst auch seine grafische Arbeit. Seine Werke befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Akademie der Wissenschaften Berlin, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Johannes-Brahms-Saal und Schloss Elisabethenburg in Meiningen, Kunstsammlungen im Schloss Bernburg, Landes-Versicherungs-Anstalt Halle (LVA Halle), Mitteldeutsche Energie AG Halle (MEAG), Museum für Internationale Kunst, Quin Dao(China), Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Pillnitz).
Müllers Verzeichnisse "Textil", "Grafik", "Malerei" und "Zeichnung" wurden erstellt von Dr. Ruth Heftrig (Sichtwechsel - Agentur für Kunst und Kulturgeschichte), Halle (Saale). Die Auswahl der Werke beruht auf der Sichtung seines gesamten Œuvres durch den Künstler selbst im Rahmen seines Buchprojektes "Unterwegs. Rolf Müller - Retrospektive 1060-2017", Halle (Saale) 2017. Dafür hatte er sein Werk gesichtet, katalogisiert und fotografisch dokumentiert. Auf dieses geordnete und bewertete Material konnte für die Einspeisung in die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt zurückgegriffen werden. Vereinzelt wurden Werke, die nicht im Buchprojekt berücksichtigt worden waren, ergänzt, um eine ausgewogenere Auswahl zu gewährleisten.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4188
Rolf Müller: Einklang, 2012, Papier (Mischtechnik), 72 x 52 cm
Datierung durch Künstler: 07.08.2012
Edition: Einzelstück;
Bezeichnung, durch Künstler/in: datiert unten links
Aktueller Standort: Rolf Müller
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte: Die Werkverzeichnisnummer #259 folgt dem Katalog "Unterwegs. Rolf Müller - Retrospektive 1960-2017", Halle (Saale) 2017, für den der Künstler im beigelegten Index sein Werkverzeichnis mit einer eigenen Nummerierung angelegt hat.
Kernbestand: ja; Eigener Bestand: ja
Foto: Rolf Müller

Annedore Policek (*1935)
Neu in der Werk-Datenbank (10/15): Annedore Policek (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=22)
Annedore Policek (*1935) ist eins von sieben BBK-Mitgliedern, deren Hauptwerk nun online dokumentiert ist. Mit ihren Wirkungsorten Halberstadt und Magdeburg steht sie in unserem Pilotprojekt für wichtige malerische Positionen im nördlichen Sachsen-Anhalt. Auch ihr Werk ist aber weiter gefächert. Gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang Policek (1932-2000) schuf sie baugebundene Kunst, von der heute bedauerlicherweise nicht mehr viel überliefert ist, und auch ihre Arbeiten auf Papier sind bemerkenswert. Einer Künstlerin, die sich ständig neu erfindet, war mit diesem Projekt die Gelegenheit gegeben, in die eigene Vergangenheit zurückzublicken und zu staunen, welch spannende künstlerische Reise sie bislang zurückgelegt hat.
Annedore Policek wurde in Magdeburg geboren und absolvierte 1951-54 eine Schriftenmalerlehre in Halberstadt. Es folgte 1958-61 ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg sowie ein Studium in der Fachrichtung Wandmalerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1982 erhielt sie den Erich-Weinert-Kunstpreis der Stadt Magdeburg. 1997 zog sie nach Halberstadt um und lebt inzwischen wieder in ihrer Heimatstadt Magdeburg.
Die Verzeichnisse "Baugebundene Kunst", "Collage", "Grafik", "Malerei", "Objekt" und "Zeichnung" von Annedore Policek hat Josephine Rex aus Halle (Saale) erstellt. Es wurde eine intensive Sichtung des Gesamtwerkes anhand erhaltener und zerstörter Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Künstlerin vorgenommen, vor allem an dem ehemaligen Wohn- und Arbeitsort Halberstadt, wo die Werke der Künstlerin hauptsächlich aufbewahrt werden. Werke in öffentlichen Sammlungen wurden ebenfalls sorgfältig dokumentiert, um den Stellenwert der Künstlerin sichtbar zu machen (Kulturhistorisches Museum Magdeburg, GLEIMHAUS, Museum der deutschen Aufklärung, Halberstadt). Zu vermerken ist auch die regelmäßige Teilnahme an den Kunstausstellungen des Bezirkes Magdeburg, an den Kunstausstellungen der DDR in Dresden und vielen weiteren Gruppenausstellungen. Würdigungen einiger ihrer Werke finden sich in den Zeitschriften "Bildende Kunst" und "Der Fährmann" sowie in lokalen Zeitungen. Das Projekt ermöglichte es, vor allem die zahlreichen großflächigen, teilweise zerstörten Wandgestaltungen und Arbeiten im öffentlichen Raum zu dokumentieren.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4043
Annedore Policek: Drachenflieger im Allgäu, 1999, Leinwand auf Acryl, 130 x 97 cm
Edition: Einzelstück
Signatur: unten rechts: A. POLICEK 99
Aktueller Standort: Annedore Policek, Halberstadt
Foto: Matthias Behne, August 2020

Wolfgang Policek (1932-2000)
Neu in der Werk-Datenbank (11/15): Wolfgang Policek (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=25)
Mit Wolfgang Policek (1932-2000) wird in der Werk-Datenbank ein weiterer Maler gewürdigt, der zu den herausragenden künstlerischen Positionen Magdeburgs zählt. Neben dem malerischen Spätwerk Policeks aus den 1990er Jahren zeigt die Auswahl auch seine frühere Entwicklung, etwa seine Einflüsse durch Reisen oder seine Arbeit in der keramischen Wandgestaltung, die für die Forschung zur Kunst aus der DDR und der Wendezeit sowie der Kunstszene im mitteldeutschen Raum wesentlich sind.
Wolfgang Policek wuchs in Halberstadt auf und erlernte dort nach dem Besuch der Grundschule das Handwerk eines Dekorationsmalers. 1957 nahm er ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg auf, das er 1960 abschloss und im selben Jahr an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden in der Richtung Wandmalerei fortsetzte. Nach dem Diplom in Dresden wurde er 1965 in Magdeburg ansässig und wirkte hier als freischaffender Maler und Grafiker, ehe er 1997 wieder nach Halberstadt übersiedelte. Policek gehörte zu der Künstlergeneration, die selbstbewusst den ersten vorsichtigen Bruch mit der restriktiven Kulturpolitik in der DDR der 1950er Jahre sichtbar vollzog. In den letzten Lebensjahren näherten sich seine Arbeiten immer stärker der Konkreten Kunst. Policek nahm mit Arbeiten in seiner Magdeburger Zeit an allen Bezirkskunstausstellungen bis 1990, an den legendären Ausstellungen “Vorgänge” I und II im Kulturhistorischen Museum Magdeburg sowie an zentralen Ausstellungen der DDR teil. Für öffentliche Einrichtungen schuf er, zum Teil gemeinsam mit seiner Frau Annedore Policek, zahlreiche wandgebundene Malereien und Keramikbilder.
Die Verzeichnisse "Baugebundene Kunst", "Grafik", "Collage", "Malerei" und "Zeichnung" des Künstlers Wolfgang Policek wurden erstellt von Josephine Rex, Halle (Saale). Zur Bearbeitung seines Nachlasses von nahm sie eine intensive Sichtung des Gesamtwerkes anhand erhaltener und dokumentierter zerstörter Werke in Zusammenarbeit mit seiner Witwe vor, der Künstlerin Annedore Policek. Dies geschah durch Besuche am jetzigen Wohnort von Annedore Policek in Magdeburg sowie am früheren Wohn- und Arbeitsort des Künstlerehepaars in Halberstadt.
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3968
Wolfgang Policek: Rotes Meer, 1990, Acryl, 90 x 120 cm
Signatur: unten links: W. POLICEK 90
Aktueller Standort: Annedore Policek, Halberstadt
Foto: Matthias Behne, August 2020

Semjon Prosyak (1931-2018)
Neu in der Werk-Datenbank (15/15): Semjon Prosyak (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=23)
Eine weitere (Wieder-) Entdeckung im Rahmen unseres Projekts ist das Werk Semjon Prosyaks. Seine Fotografien entführen uns in die Ukraine, wo er vor allem Menschen und deren Alltagsleben mit der Kamera festhielt. Eine wichtige Werkgruppe entstand bei einem Aufenthalt Prosyaks in Sednjew, in der Nähe von Tschernobyl. Hier hatte er über ein Jahr einen Aufenthalt in einem Künstlerhaus vor Ort. Eine weitere Reise führte Prosyak nach Dnjepropetrowsk, wo er vor allem Menschen und deren Alltagsleben dokumentierte. Seine Fotografien von Menschen und Landschaften wirken häufig wie Szenen aus einer vergangenen Zeit des Schwarz-Weiß-Films. Die malerische Qualität seiner Fotografien haben ihm die Bezeichnung „Fotomaler“ eingebracht. Zum Glück kümmern sich zwei Künstlerkollegen in enger Zusammenarbeit mit dem Sohn des verstorbenen Künstlers um den fotografischen Nachlass Semion Prosyaks, der 2018 in Halle (Saale) gestorben ist. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, seine Kunst bekannter zu machen und für künftige Generationen zu bewahren. Ein Teil des Nachlasses wurde von der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg übernommen.
Semjon Prosyak wurde 1931 in Schaschkow/Ukraine in eine Fotografenfamilie hineingeboren. Er überlebte das Konzentrationslager und konnte 1950 in Kiew ein Studium am Bautechnikum beginnen, an das sich 1958 bis 1965 ein Studium der Fotografie anschloss. Nach seiner Übersiedlung nach Deutschland 1997 arbeitete er als Fotolaborant und Retuscheur im Foto-Kunst-Kombinat. Er war an Ausstellungen in der Ukraine, in Russland, Litauen, Estland, Armenien, Tschechien, Polen, Frankreich, Großbritanien, Israel und Argentinien beteiligt. Ausgezeichnet wurde er mit der Goldmedaille einer Fotoausstellung in Argentinien, mit der Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen einer Landesausstellung der UdSSR. Prosyak verstarb 2018 in Halle (Saale).
Die Bearbeiterin Anne Schröder-Kahnt sichtete den Nachlass in Halle, der von den Nachlasshaltern in thematische Gruppen vorsortiert wurde, und entschied sich für eine repräsentative Auswahl von Fotos aus den Themenkomplexen Landschaft, Porträts, Sednjew, Dnjepropetrowsk, Halle etc. In das Verzeichnis der Fotografie wurden 60 Werke aufgenommen, darunter sowohl bekanntere Werke, die Prosyak bereits in Ausstellungen zeigte, als auch der Öffentlichkeit bislang unbekannte Fotografien.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3788):
Semjon Prosyak undatiert [1975]
Prosyak, Semjon [Fotografie] 0050-01
Objekttyp: Fotografie
Beschreibender Titel: Rauchende Frau auf einer Parkbank
Entstehungsort: Dnjepropjetrowsk
Gründe der Datierung (Freitext): Galerie STP
Maße (HxBxT): 45 x 40 cm
Objektbeschreibung: Eine ältere Frau sitzt mit seinem Stock und eine Zigarette rauchend auf einer Parkbank am vorderen rechten Bildrand. Der Blick des Betrachters öffnet sich links von ihm zu einem breiten Weg, von Bäumen und Laternen gesäumt, auf dem Menschen spazieren gehen.
Aktueller Standort: René Schäffer; Aktuelle Präsentation: Depot; Eigentümer: Igor Prosyak
Zugangsjahr: 2018; Zugangsart: Nachlass; Voreigentümer: -2018 Semjon Prosyak
Foto: René Schäffer (Reproduktion)

Rosemarie Rataiczyk (*1930)
Neu in der Werk-Datenbank (4/15): Rosemarie Rataiczyk (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=9)
Rosemarie und Werner Rataiczyk gehören zu den Künstlerpaaren, die häufig gemeinschaftlich an einem Projekt arbeiten und zugleich ihre künstlerische Eigenständigkeit bewahren. In der Werk-Datenbank repräsentieren die beiden die hallesche Schule der Textilkunst, wie sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg unter Orientierung an französischen Vorreitern an der Burg Giebichenstein herausbildete. Heute informieren wir zunächst über Rosemarie Rataiczyk.
Rosemarie Rataiczyk (*1930) wurde 1945 bis 1947 zur technischen Zeichnerin ausgebildet. Von 1947 bis 1952 studierte sie an der Burg Giebichenstein in Halle freie Grafik, Malerei und Bildteppichgestaltung. Sie arbeitet seit 1952 freischaffend in Halle (Saale). Gemeinsam mit ihrem Ehemann Werner Rataiczyk, den sie 1952 heiratete, baute sie privat eine Gobelin-Werkstatt auf. „In ihrer Arbeit setzte sie eigene und Entwürfe ihres Mannes in Gobelin-Bildteppiche um, die ersten derartigen Werke in der DDR. Nach kleineren Arbeiten ohne Auftraggeber erhielten sie erste Aufträge von Kirchengemeinden aus Halle und der Umgebung der Stadt. Später fertigten sie auch großformatige Bildteppiche für öffentliche Einrichtungen, u. a. die Komische Oper in Berlin, die Humboldt-Universität Berlin und die heutige Hochschule Merseburg. Bis 2003 entstanden so 72 große gemeinsame Arbeiten. Daneben arbeitete Rosemarie Ratajczyk als Malerin und Grafikerin. Von 1967 bis 1983 war sie auf allen Kunstausstellungen der DDR mit Werken vertreten. Von 1952 bis 1990 war sie Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Rosemarie_Rataiczyk) Rataiczyk erhielt 1956, 1966 und 1974 den Kunstpreis der Stadt Halle sowie 1974 den Händelpreis und 1981 den Vaterländischen Verdienstorden der DDR in Bronze. Ihre Werke befinden sich unter anderem im Burg- und Schlossmuseum Allstedt, den Kunstsammlungen Chemnitz, im Museum Schloss Bernburg, in der Kirche St. Nicolai Landsberg, der Kunstsammlung der Humboldt-Universität zu Berlin und der Komischen Oper Berlin.
Die Verzeichnisse „Grafik“, „Malerei“ und „Textil“ von Rosemarie Rataiczyk wurden von Katharina Lorenz (Text Bild Werk) aus Halle (Saale) erstellt. Ihr Werk war bereits sehr gut durch den Sohn Matthias Rataiczyk dokumentiert worden, der eine genaue Kenntnis des Œuvres seiner Eltern besitzt. Die Auswahl der zu erfassenden Werke nahm die Bearbeiterin gemeinsam mit ihm vor. Dabei stellten sie einerseits das Hauptwerk in den Vordergrund, deckten aber zugleich auch die Bandbreite der Gattungen ab, in denen die Künstlerin sich bewegt, und dokumentierten außerdem auch Werkgruppen, die ihre künstlerische Entwicklung bis in die Gegenwart aufzeigt. Herauskristallisiert wurde ein Kernbestand aus 50 Arbeiten aus den gut 60 Schaffensjahren zwischen 1947 und 2008.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3091):
Rosemarie Rataiczyk: Laternenfest, 1979
Öl auf Hartfaser, 50 x 70 cm
Signatur: bez. u.r.: R. Rataiczyk
Bemerkungen zur Provenienz: Besitz der Künstlerin
Foto: Werner und Rosemarie Rataiczyk

Werner Rataiczyk (1921-2021)
Neu in der Werk-Datenbank (8/15): Werner Rataiczyk (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=8)
Wir trauern um Werner Rataiczyk! Er verstarb einen Tag, nachdem wir sein Verzeichnis in der Werk-Datenbank veröffentlicht hatten. Aus seinem Werkverzeichnis ist nun ein Nachlassverzeichnis geworden.
Die Erfassung des Werkes von Rosemarie und Werner Rataiczyk macht exemplarisch die Vorteile der Werk-Datenbank deutlich. Parallel zur Erschließung der nun veröffentlichten Objekte im Rahmen des Pilotprojekts 2018 bis 2020 nutzte die Familie das Erfassungsmodul der Datenbank zur Strukturierung der Werkgruppen und zur möglichst lückenlosen Dokumentation. Nach Ende des Pilotprojekts, wenn auch weitere Künstler*innen aufgerufen sind, ihr eigenes Werk selbst mithilfe dieses Werkzeuges zu dokumentieren, kann dieses Beispiel – so hoffen wir – Schule machen: Die Erstellung von Werkverzeichnissen findet in der Datenbank eine übersichtliche Vorbereitung.
Werner Rataiczyk wurde 1921 in der Lutherstadt Eisleben geboren und starb am 3. Januar 2021 in Halle (Saale). Nach einer Lehre als Gebrauchsgrafiker wurde er 1940 zum Reichsarbeitsdienst und später 1941–45 als Soldat nach Nordafrika und Italien eingezogen. Während seiner britischen Kriegsgefangenschaft absolvierte er ein Studium an der „Lageruniversität“ Fayid bei Georg Roppel und Gerhard Wendland. 1947 konnte er in die Heimat zurückkehren und studierte bis 1952 Malerei bei Erwin Hahs an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Nach seinem Diplom wurde er 1952 in den VBKD aufgenommen. Seitdem lebt und arbeitet er in Halle (Saale).
1952 heiratete er Rosemarie Rost. Gemeinsam mit ihr, der Malerin Rosemarie Rataiczyk, baute er eine eigene Gobelinwerkstatt für Bildwirkerei auf. In den Jahren von 1955 bis 1999 entstanden mehr als fünfzig zum Teil großformatige Gobelins. Von 1966 bis in die Mitte der 1970er Jahre beschäftigte er sich mit der Lithografie, es folgte der Aufbau einer eigenen Lithowerkstatt. In den Jahren von 1966 bis 1992 entstanden immer wieder Entwürfe für Glasfenster für die katholische und evangelische Kirche wie auch für profane Gebäude. Die Ausführungen erfolgten in unterschiedlichen Betrieben. (Auszüge aus https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Rataiczyk) Werke Rataiczyks befinden sich u.a. im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), in der Kunsthalle Bad Kösen, im Museum Schloss Bernburg, im Museum Greifswald, der Kunstgalerie Gera und in der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Der Künstler erhielt 1966 den Kunstpreis der Stadt Halle (Saale) und 1974 den Händelpreis des Bezirkes Halle.
Das Verzeichnis der Ausstattung für Glasgestaltung von Werner Rataiczyk wurde erstellt von Katharina Lorenz (TEXT•BILD•WERK), Halle (Saale), in enger Zusammenarbeit mit dem Sohn des Künstlers, Matthias Rataiczyk. Im Rahmen des Projekts wurden die Bestände "Ausstattung Bühne/Film" (1 Werk), "Glasgestaltung" (7 Werke), "Grafik" (6 Werke) und "Malerei" (27 Werke) sowie ein gemeinsamer Textil-Bestand von Rosemarie und Werner Rataiczyk (10 Entwürfe) erstellt. Hauptaugenmerk liegt von 1947 bis 2013 auf seiner Malerei, wobei die Auswahl stets Werke aus verschiedenen Perioden bevorzugt, um exemplarisch Rückschlüsse auf die Entwicklung des Künstlers zu erlauben. Sie wird ergänzt durch Arbeiten, die genauso bedeutend für Rataiczyks Schaffen stehen: Glasarbeiten der entsprechenden Hauptperiode von 1963 bis 1993, Kartons und Teppichentwürfe für die Gobelins seiner Frau Rosemarie Rataiczyk und Grafiken, ebenfalls aus dem großzügigen Zeitraum von 1949 bis 2001. Einer Besonderheit in Rataiczyks Schaffen widmet sich der zusätzliche 51. Datensatz mit seiner Tätigkeit als Ausstatter, sprich Bühnenbildner und Figurendesigner für die DEFA-Produktion „Feffis kunterbunte Abenteuer“. Damit bildet die Pilotauswahl die zentralen Pfeiler ab, auf die sich das Gesamtwerk Werner Rataiczyks stützt, fokussiert aber ebenso seinen generellen künstlerischen Werdegang und lässt damit Rückschlüsse auf die Genese seines künstlerischen Schaffens zu.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=362):
Werner Rataiczyk: Die vier Elemente, 1962/63
Gobelin (Schuss: Kammgarn, Kette: Baumwolle), 640 x 250 cm
Edition: Einzelstück
Personen (Rolle): Rataiczyk, Rosemarie; Rataiczyk, Werner
Objektbeschreibung: Entwurf: Rosemarie u. Werner Rataiczyk, Ausführung: Rosemarie Rataiczyk
Aktueller Standort: Technische Hochschule Halle-Merseburg
Bemerkungen zur Provenienz: Auftraggeber: Staatssekretariat für Hochschul- und Fachschulwesen Berlin, Technische Hochschule für Chemie, Merseburg
Kernbestand: ja; Vorlassbestand: nein
Foto: Werner und Rosemarie Rataiczyk

Christoph Reichenbach (*1950)
Neu in der Werk-Datenbank 13/15: Christoph Reichenbach (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=29)
Anders als bei den Ehepaaren Policek und Rataiczyk stellen wir mit Renée und Christoph Reichenbach ein Künstlerpaar vor, das nicht durch gemeinschaftliche Arbeiten hervorgetreten ist – und das, obwohl beide bildhauerisch arbeiten und mit Terrakotta teilweise auch eine Überschneidung im künstlerischen Material existiert. Beide hatten sich auf die Ausschreibung des Kulturwerks des BBK Sachsen-Anhalt 2019 erfolgreich beworben und können nun dank der Werk-Datenbank auf eine übersichtliche Auswahl ihres Hauptwerkes im Internet verweisen. Bei Christoph Reichenbach laden die vielen Plastiken im öffentlichen Raum zu einer virtuellen – und nach dem Ende des derzeit wegen Corona eingeschränkten Bewegungsradius‘ – Kunstreise durch Sachsen-Anhalt ein.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte Christoph Reichenbach (*1950) eine Lehrausbildung zum Möbeltischler. In den Jahren 1969 bis 1972 studierte er an der Schneeberger Fachschule für angewandte Kunst in der Fachrichtung Holzgestaltung. Anschließend setzte er bis 1977 sein Studium an der Burg Giebichenstein bei Professor Gerhard Lichtenfeld im Fach Bildhauerei fort. Eine Aspirantur folgte von 1977 bis 1979 ebenda bei Professor Bernd Göbel. In den Jahren 1979 bis 1982 arbeitete er als Assistent bei Göbel und leitete die Kunstgießerei. Seit dem Jahr 1982 ist er freiberuflich in Halle (Saale) tätig. Christoph Reichenbach erhielt 1980 den Gustav-Weidanz-Preis der Gustav-Weidanz-Stiftung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seine Werke sind an folgenden öffentlichen Orten aufgestellt bzw. finden sich in folgenden Sammlungen: Schloss Friedensstein, Gotha (Stehender Harlekin), Neustadt/Harz (Sitzendes Paar), Stadt Naumburg, Bürgergarten (Sitzende Mutter mit Kind), Stadt Weißenfels (Liegender Harlekin), Diebzig bei Köthen (Weiblicher Torso IV), Kunstsammlung Land Sachsen-Anhalt, Aufstellung im Klinikum Kröllwitz, Halle (Saale) (Sitzender Harlekin), Stadt Halle (Saale) (Harlekin am Rennbahnkreuz).
Das Verzeichnis der Baugebundenen Kunst enthält drei Werke, das Verzeichnis der Bildhauerei versammelt 43 Arbeiten. Beide zusammen bilden den Kernbestand, den Oliver Müller aus Halle (Saale) in die Werk-Datenbank eingepflegt hat. Die Auswahl nahm er gemeinsam mit dem Künstler und im Abgleich mit kunstwissenschaftlichen Quellen nach folgenden Kriterien vor: Erstellung eines repräsentativen Überblicks, Auswahl von Schlüsselwerken in Kombination mit Werkbeispielen, in denen sich für den Künstler wesentliche ästhetische, formale und inhaltliche Fragestellungen, Aushandlungen und Entwicklungen widerspiegeln, Überblick über die werkimmanente Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Materialien, ausgewogene Auswahl an Werken in öffentlichem und privatem Besitz sowie eine stimmige Gesamtkomposition der im Kernbestand abgebildeten Werke.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3615):
Christoph Reichenbach: Es war als konnten wir fliegen, 2018
Bestand: Reichenbach, Christoph [Bildhauerei]
Werkverzeichnis-Nr.: Plastik 042; Person(en) / Rolle: Reichenbach, Christoph
Objekttyp: Plastik
Datierung durch Künstler/in: 2018
Technik / Material (Freitext): Blei auf Polyesterharz, Farbe
Maße (HxBxT): Höhe: 80 cm
Edition: Einzelstück
Aktueller Standort: Im Atelier des Künstlers
Kernbestand: ja; Eigener Bestand: ja; Zustand: gut
Foto: Reinhard Henze, 2020

Renée Reichenbach (*1956)
Neu in der Werk-Datenbank 14/15: Renée Reichenbach (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=28)
Renée Reichenbach (*1956) ist die jüngste der in die Werk-Datenbank neu aufgenommenen Künstler*innen. Ihre künstlerische Karriere ist von großem Erfolg geprägt, was sich unter anderem in der langen Liste von Preisen und Stipendien zeigt, oder auch an den Museen und Sammlungen, in denen ihre Werke vertreten sind. Die Kunsthistorikerin Kristina Bake wird im Wikipedia-Artikel zur Künstlerin, mit dem in der Werk-Datenbank übrigens alle Einträge verknüpft sind, folgendermaßen zitiert: „Kontinuität und Konsequenz kennzeichnen den Entstehungsprozess dieser Objekte ebenso wie Spontaneität und Freude an den Eigenheiten des Materials. Unerbittliche Selbstkritik, begleitet von seltener Sensibilität, ist ein besonderes Charakteristikum Renée Reichenbachs. Ihr Werk ist Ausdruck einer ungewöhnlichen künstlerischen Souveränität und Glaubwürdigkeit, die sich nicht von den immer rascher wechselnden Tendenzen des Kunstmarktes beirren lassen. Aus dieser Eigensinnigkeit der Künstlerin resultiert letztlich das Geheimnis der eleganten Einzigartigkeit ihrer Arbeiten.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9e_Reichenbach)
Renée Reichenbach absolvierte nach ihrem Abitur ein Praktikum im Töpferhof Römhild. Danach studierte sie in Halle (Saale) an der Burg Giebichenstein von 1975 bis 1980 bei Gertraud Möhwald und Martin Wetzel. Sie schloss ihr Studium mit dem Diplom ab. Es folgte eine zweijährige Aspirantur. Seit 1982 arbeitet sie freischaffend in Halle. Reichenbach erhielt 1997 den Bitterfelder Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt und 2010 den Kunstpreis der Stadt Halle (Saale) sowie folgende Stipendien: Arbeitstipendium des Kulturfonds der DDR (1990), Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt (1992), Stipendium der Peter Simessen Stiftung zu Förderung der keramischen Kunst, Ratzbek (2003), Stipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt (2008, 2014), Stipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergische Stiftung (2019). Arbeiten in öffentlichen Sammlungen und Museen national: Berlin, Staatliche Kunstsammlungen, Kunstgewerbemuseum, Keramikmuseum; Frechen, Keramion; Halle (Saale), Kunstmuseum Moritzburg, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt; Hamburg, Museum Kunst und Gewerbe; Höhr-Grenzhausen, Westerwaldmuseum; Karlsruhe, Badisches Landesmuseum; Land Sachsen-Anhalt, Kultusministerium; Magdeburg, Kunstmuseum Kloster unser lieben Frauen; Museen der Stadt Landshut, Sammlung Rudolf Strasser; Römhild, Schloss Glücksburg; Stuttgart, Württembergisches LandesmuseumLandshut, Staatliche Fachschule für Keramikgestaltung. Arbeiten in öffentlichen Sammlungen und Museen international: Bechyné, Tschesch. Republik, Alsovájihocesca Galeria; Resen, Republik Nordmazedonien, Ceramics Colony; Seto-City, Japan, Seto City Art Museum; Taipei, Taiwan, The National Taiwan Museum of Fine Arts; Arbeiten in Privatsammlungen: Berlin, Sammlung Barry und Thomas Mc Daniel; Berlin, Sammlung Thomas Breitwieser; Deidesheim, Stiftung Lotte Reimers; Lüneburg, Sammlung Elisabeth Sonntag; Ratzbeck, Peter Siemssen Stiftung zur Förderung der Keramischen Kunst; Schiffweiler, Sammlung Hannelore Seiffert; Philadelphia, USA, Sammlung Helen Drutt. Weitere Informationen: www.renee-reichenbach.de.
Das Verzeichnis der Keramik von Renée Reichenbach wurde erstellt von Oliver Müller, Halle (Saale). Gemeinsam mit der Künstlerin und auf der Basis kunstwissenschaftlicher Quellen wählte er einen Kernbestand von 45 Werken aus. Dabei legten die beiden Wert darauf, einen repräsentativen Überblick über ihr Œuvre zu geben, wesentliche Schlüsselwerke und Werkbeispiele zu zeigen, in denen sich für die Künstlerin wesentliche ästhetische, formale und inhaltliche Fragestellungen, Aushandlungen und Entwicklungen widerspiegeln, eine Ausgewogenheit zwischen Werken in öffentlichem und Privatbesitz herzustellen und insgesamt eine stimmige Gesamtkomposition für die Werk-Datenbank zu erzielen. Dabei konnte auf das gut sortierte Archiv der Künstlerin zurückgegriffen werden.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4526):
Renée Reichenbach: Fischmesser, 2019
Bestand: Reichenbach, Renée [Keramik]; Werkverzeichnis-Nr.: K 044
Person(en) / Rolle: Reichenbach, Renée
Objekttyp: Skulptur; Teil der Werkgruppe: Fischmesser
Datierung durch Künstler/in: 2018
Technik / Material (Freitext): Keramik, schamottierter Ton, Intarsien aus farbigen Tonen, weißem oder eingefärbtem Porzellan, dünne, graue oder weiße Porzellanengobe, Glasuren, Silber, Gold.
Maße (HxBxT): Länge: 77,73,76cm
Edition: Einzelstück
Kernbestand: ja: Eigener Bestand: ja; Zustand: gut
Foto: Reinhard Hentze, 2018

Reginald Richter (*1931)
Neu in der Werk-Datenbank 12/15: Reginald Richter (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=13)
Nachdem sich der Glaskünstler Reginald Richter anfangs in seiner Bescheidenheit nicht so recht zu dem Projekt entschließen wollte, und wohl auch – nicht ganz unberechtigterweise – den erheblichen Aufwand einer solchen Unternehmung fürchtete, gelang schließlich in der Corona-Lockerungsphase im Sommer 2020 der Besuch in Barleben bei Magdeburg mitsamt der Sichtung wichtiger Unterlagen des Künstlers. Richter beschäftigte sich mit ausführlich baugebundener Glaskunst und prägte damit viele öffentliche Bauten, hauptsächlich in der DDR. Besonders bediente er sich dabei der Glasapplikationstechnik in Kombination mit Schliff- und Sandstrahltechnik. Später kamen Kunstwerke in Glas- und Betontechnik und schließlich in Schichtglastechnik hinzu. Für Magdeburg schuf er die Glasgestaltung „Lied der Arbeit“. Im Jahre 1995 wurde sie abgerissen. Richters wohl populärstes Werk ist die 1975/76 geschaffene „Gläserne Blume“ im Palast der Republik, die er gemeinsam mit Richard O. Wilhelm entwarf.
Reginald Richter (*1931) wurde 1945 aus Nordböhmen ausgewiesen. Er begann eine Lehre als Glasgraveur. 1951 nahm er ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg auf. Bereits drei Jahre später, 1954, war er eines der Gründungsmitglieder des „Kollektivs Hamann, Richter, Wilhelm, Glasgestaltung Magdeburg“. Diese Vereinigung wurde 1956 in „Werkgenossenschaft Glasgestaltung Magdeburg“ umbenannt. Im Jahr 1966 wurde er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. 1972 gründete er das „Kollegium Bildender Künstler Glasgestaltung Magdeburg“. Im gleichen Jahr wurde er Kunstpreisträger der DDR, 1974 Held der Arbeit. In den Jahren 1972–78 und 1982–89 war er Bezirksvorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK), anschließend bis 1991 Sprecher des Regionalverbandes des VBK. Seit 1990 ist er Mitglied des „Deutschen Werkbundes“. Im Jahr 2000 erfolgte die Auflösung der „Glasgestaltung Magdeburg“. (https://de.wikipedia.org/wiki/Reginald_Richter)
Die Verzeichnisse "Baugebundene Kunst" und "Plastik" des Künstlers Reginald Richter wurden erstellt von Antje Kirsch aus Dresden. Sie erfasste vor allem die baubezogenen Werke Reginald Richters, nahm aber auch einige plastische Arbeiten ohne Baubezug in die Werk-Datenbank mit auf.
Beispiel aus der Werk-Datenbank (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=4167):
Reginald Richter: Glasblume Palast der Republik, 1975-76
Applikation, Glas, 500 cm
Edition: Einzelstück
Beschreibender Titel: Glas-Stahl-Plastik Palast der Republik der DDR
Entstehungsort: Magdeburg
Datierung durch Künstler: 1975
Herstellungsdatum: 1975-1976
Objektbeschreibung: Stahlschaft geschweißt und abgedreht, seidenmatt, Glaskugel aus Glasringen horizontal geschichtet, Glasflügel aus 12 cm Floatglas, beidseitig mit 6 mm Floatglas appliziert und in verchromten Stahlbögen eingespannt
Aktueller Standort: Deutsches Historisches Museum Berlin
Aktuelle Präsentation: Depot
Kernbestand: ja; Eigener Bestand: nein
Zustand: Restaurierungbedarf
Sachindex: Architekturdetail
Ortsindex: Berlin, Magdeburg
Foto: Gisela Funke

Marielies Riebesel (1934-2015)
Neu in der Werk-Datenbank (1/15): Marielies Riebesel (https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=15)
Das Kulturwerk des BBK Sachsen-Anhalt zeigte bereits 2016 in Zusammenarbeit mit Bettina Riebesel und Helmut Brade eine große Personalausstellung der Textilkünstlerin Marielies Riebesel (1934-2015) in den Räumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, in deren Kontext auch eine Publikation erschien, die einen guten Überblick über ihr Œuvre bietet (Marielies Riebesel - Textil, hg. von Bettina Riebesel, Halle (Saale): Hasenverlag, 2016). Ein Workshop für Künstler*innen zum Thema „Testament“ stieß im Rahmenprogramm der Ausstellung auf großes Interesse. Darüber hinaus war die Ausstellung – ergänzt um die Präsentation einer herausragenden Werkgruppe Riebesels im Kunstmuseum Moritzburg – Teil des „Textilen Herbstes“ in Halle (Saale) 2016.
Im Sommer 1953 begann Marielies Riebesel an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei Kurt Bunge Malerei zu studieren, um kurze Zeit später in die von Willi Sitte und Irmgard Glauche eröffnete Klasse für Bildteppichgestaltung zu wechseln, bis sie in ihrem Fach schließlich diplomierte. Vier Jahre lang arbeitete sie in der neu gegründeten halleschen Textil- und Gobelinmanufaktur, bevor sie ab 1965 als freischaffende Künstlerin zahlreiche Aufträge zur öffentlichen Raumgestaltung erhielt, zum Beispiel für den Berliner Palast der Republik oder für monumentale Bühnenvorhänge hallescher Kulturhäuser wie dem Volkspark und dem Klubhaus der Gewerkschaften. Sie war Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR wie später auch des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt.
Die Verzeichnisse "Grafik", "Malerei", "Textil" und "Zeichnung" der Künstlerin Marielies Riebesel wurden erstellt von Sven Pabstmann, Halle (Saale), und ergänzt von Isabell Schmock-Wieczorek, Leipzig. Erfasst wurden in Zusammenarbeit mit der Tochter der verstorbenen Künstlerin, Bettina Riebesel, insgesamt 109 Werke aus dem Besitz des Landes Sachsen-Anhalt, dem Grassimuseum Leipzig, dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg, der Burg Giebichenstein, dem Kunstgewerbemuseum Berlin, dem Land Brandenburg, dem Stadtmuseum Halle sowie aus Privatbesitz. Die Sichtung des Werkes erfolgte primär anhand fotografischer Aufnahmen sowie einer Datenbankliste des Stadtmuseums Halle, das 2015 einen Teilnachlass der Künstlerin übernommen hatte. Bei der Auswahl der Werke wurde darauf geachtet, repräsentative Werke der verschiedenen künstlerischen Medien aufzunehmen. Auch sind zusammenhängende Werkreihen und divers bearbeitete Themenkreise berücksichtigt, um einen multiperspektivischen Blick auf das Schaffen der Künstlerin zu gewährleisten.
Marielies Riebesel: Zu Dritt, 2001
Tempera auf Papier, 69 x 70 cm (Bildausschnitt)
Edition: Einzelstück
Objektbeschreibung: gerahmt, im Passepartout; drei aufrecht stehende und die ganze Bildhöhe einnehmende Figuren in frontaler Darstellung (jeweils in grün, rot und blau gehaltene Figuren), Bildfläche durch farbliche Ornamente strukturiert
Aktueller Standort: Stadtmuseum Halle (ehem. Schützenhaus Glaucha)
Aktuelle Inventarnummer: 15/1170/B 518
Aktuelle Präsentation: Depot
Zugangsjahr: 2015; Zugangsart: Schenkung; Voreigentümer: -2015 Bettina Riebesel; Bemerkungen zur Provenienz: Werke nach dem Tod der Künstlerin Marielies Riebesel (1934-2015) im Besitz der Tochter Bettina Riebesel
Nachlassbestand: ja
Zustand: gut
Foto: Joerg Lipskoch
Link: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3456

Jury kürte 11 Künstler*innen für die Werk-Datenbank

Annedore Policek: Sommer, 2002
Eine fünfköpfige Fachjury aus Vertreter*innen der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, des Kunstmuseums Magdeburg, der Feininger-Galerie Quedlinburg sowie freien Kunstwissenschftler*innen hat in ihrer Sitzung am 29. Juli 2019 aus 21 eingereichten Bewerbungen schließlich 11 Vor- bzw. Nachlässe bildender Künstler*innen zur Aufnahme in die "Werk-Datenbank bildende Kunst Sachsen-Anhalt“ ausgewählt. Unter den Antragsteller*innen befinden sich sowohl lebende Künstler*innen als auch Erb*innen verstorbener Künstler*innen aber auch nachlassbewahrende Museen, wie z. B. das Salzlandmuseum Schönebeck. Für die Auswahl der Künstler*innen waren verschiedene Kriterien ausschlaggebend. Neben der künstlerischen Qualität wurde bei der Entscheidungsfindung auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von Vor- und Nachlässen und deren geografische Verteilung in Sachsen-Anhalt Rücksicht genommen. Schließlich sollte die Auswahl auch die Vielfalt künstlerischer Arbeit in Sachsen-Anhalt widerspiegeln.
Die nun getroffene Auswahl setzt sich aus 5 Nachlässen bereits verstorbener Künstler*innen sowie 6 Werkbeständen noch lebender Künstler*innen zusammen. Die Auswahl deckt zudem eine breite Palette künstlerischer Arbeit ab. Unter den ausgewählten Künstler*innen finden sich Maler*innen, Grafiker*innen und Illustrator*innen ebenso wie Bildhauer*innen, Textilkünstler*innen, Keramiker*innen sowie Metall- und Schmuckgestalter*innen.
Ausgewählt wurden: Benno Butter (1914–1985), Maler, Grafiker; Harald Döring (1941–1997), Maler, Grafiker, Zeichner, Kunsterzieher; Katharina Heise (1891–1964), Bildhauerin, Malerin, Grafikerin; Carola Helbing-Erben (*1952), Malerin, Grafikerin, Textil- und Konzeptkünstlerin; Rolf Müller (*1941), Maler, Grafiker und Textilkünstler; Wolfgang Policek (1932–2000), Maler, Grafiker; Annedore Policek (*1935), Malerin, Grafikerin; Robert Propf (1910–1988), Bildhauer; Christoph Reichenbach (*1950), Bildhauer; Renée Reichenbach (*1956), Keramikerin; Egon Sellin (*1930), Metall- und Schmuckgestalter.
Rückblick: Ausschreibung Frühjahr 2019: Download (61KB)
Die drei ersten Verzeichnisse veröffentlicht



Die Verzeichnisse zu Eva Mahn, Ingrid Müller-Kuberski und Hannes H. Wagner befinden sich bereits seit November 2019 in der Werk-Datenbank, wobei das Verzeichnis von Eva Mahn derzeit noch weiter wächst. Die Veröffentlichung dieser Bestände wurde im November 2019 auf einer Pressekonferenz in Magdeburg vom Staatssekretär für Kultur Dr. Gunnar Schellenberger vorgenommen.
Eva Mahn (*1947)
Siehe https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=7
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=3674
Eva Mahn: o.T., 1981
Fotografie (Silbergelatineabzug, Vintageprint), 17,4 x 16.6 cm
Beschreibender Titel: Frau im langen Kleid vor einer Fensterwand; Teil der Werkgruppe: Töpfer-Kleider
Datierung durch Künstlerin: April 1981
Edition: Einzelstück
Objektbeschreibung: schwarz-weiß Fotografie einer zentral vor einer dreigeteilten Fensterwand sitzend positionierten Frau; die Porträtierte hält die Augen geschlossen und den Kopf nach links geneigt; in beiden Händen hält sie den Saum eines nach vorn geöffneten Rockes
Artefakte / Herstellungsprozess: Kleid entworfen und genäht von der Dresdener Textilkünstlerin Bärbel Töpfer, die Bettlaken und Männerunterwäsche als Ausgangsmaterialien ihrer Modeschöpfungen verwandte
Zustand: gut
Foto: Eva Mahn, 1981
Hannes H. Wagner (1922-2010)
Siehe https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=6
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=19
Hannes H. Wagner: Selbstbildnis, undatiert
Öl auf Hartfaser
Edition: Einzelstück
Aktueller Standort: Privatsammlung, Bonn
Kernbestand: nein; Nachlassbestand: nein
Sachindex: Selbstbildnis, Künstler
Foto: Hannes H. Wagner
Ingrid Müller-Kuberski (*1936)
Siehe https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=person&id=2
Beispiel aus der Werk-Datenbank: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/index.php?pn=item&id=257
Ingrid Müller-Kuberski: Stoff und Stein 73, 2012
Inkjet-Druck auf Karton (Foto; am PC bearbeitet, Inkjet-Druck auf Aquarellkarton), 100 x 70 cm
Teil der Werkgruppe: Stoff und Stein
Edition: Einzelstück
Foto: Ingrid Müller-Kuberski
Projekt "Pilotverzeichnisse der Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt"

Der Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt konnte am 7. Mai 2018 mit dem neuen Projekt "Pilotverzeichnisse der Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt" an den Start gehen. Das Pilotprojekt ermöglicht die Eingabe und Veröffentlichung erster Inhalte in die Werk-Datenbank. Am Ende der Projektlaufzeit – im Februar 2021 – werden ausgewählte Pilotverzeichnisse online zur Verfügung stehen. Das Vorhaben wird im Rahmen der Förderinitiative "Digital Heritage" der Investitionsbank Sachsen- Anhalt finanziert. Das Programm unterstützt Projekte zur Digitalisierung von Kulturgütern, die repräsentativ für die Stadt, die Region, das Land Sachsen-Anhalt oder für die jeweilige Kultureinrichtung sind.
Das Pilotprojekt bietet Künstler*innen und Interessent*innen:
- Professionelle Verzeichnung von Nachlass- bzw. Werkverzeichnissen
- Beratung bei der Festlegung des Kernbestandes
- Beauftragung professioneller Fotograf*innen für die digitale Dokumentation von max. 50 Hauptwerken
- Zeitlich unbegrenzte Bereitstellung der Datensätze und Digitalisate
- Bundesweite Vernetzung mit anderen Nachlassinitiativen
- Frei zugängliche Recherche mit weltweiten Zugriffsmöglichkeiten
Über die Aufnahme eines Werkverzeichnisses oder Nachlasses als "Pilotverzeichnis der Werk-Datenbank" (Projektlaufzeit: 2018-2021) entscheidet ein vom BBK bestelltes Auswahlgremium. Zentrale Kriterien für die Aufnahme als Teilnehmer*in des Pilotprojekts sind u.a.:
- Relevanz des Werkes bzw. Nachlasses für die Kunst-, Kultur- und Regionalgeschichte von Sachsen-Anhalt
- Vielfalt der Gattungen
- Aktueller Bedrohungsgrad der materiellen Objekte
- Aufbereitungsgrad der Datenbasis (z. B. Inventarlisten, Werkverzeichnis, fotografische Dokumentation)
Ansprechpartner
Bei Fragen zum Themenbereich Künstlernachlässe sowie für weitere Auskünfte zur Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt wenden Sie sich bitte an Jenny Weber, Projektkoordination "Pilotverzeichnisse der Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt".
Kontakt:
Jenny Weber
Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V.
Große Klausstraße 6
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345-2026821
E-Mail: nachlass@bbk-sachsenanhalt.de
Bürozeiten: Mo 10–14 Uhr, Di und Mi 12–16 Uhr